In diesem Kurs werden fortgeschrittene Anwendungen vorgestellt. Daher sind die Grundlagen zu Funktionen eigentlich nicht Teil dieses Kurses.
Um aber ein Nachschlagen und Auffrischen zu ermöglichen, folgt hier die Liste de verwendeten Funktionen:
Mit der Funhktion INDEX kann der Inhalt einer Zelle auf der Adresse Spalte S und Zeile Z geholt werden, also z.B. mit =INDEX(Tabelle1; 1; 5) aus E1 auf dem Arbeitsblatt „Tabelle1“.
Der SVERWEIS ist sozusagen das Schweizer Taschenmesser für die Datennavigation in Excel. Einerseits ist der SVERWEIS in der Lage, in einer Liste nach einem Begriff zu suchen – und dann aus der Zeile, in welcher der gefundenen Begriff steht, den Inhalt einer benachbarten Spalte zurück zu geben.
Gesucht wird der Begriff „HAUS 7“ in Spalte A, gesucht ist der Inhalt der dritten Spalte neben dem Begriff „HAUS 7“: da könnte in B die Wohnfläche und in C der Preis stehen. SVERWEIS gibt also den Preis für „HAUS 7“ zurück.
Mit dem VERGLEICH kann man beinah dasselbe machen wie mit dem SVERWEIS, allerdings gibt der VERGLEICH keine Daten zurück sondern die Nummer der Zeile, in welcher der Begriff gefunden wurde. Das hilft für sich allein meist noch nicht viel, aber als Input für die INDEX-Funktion ist das natürlich Gold wert.
VERGLEICH sucht ebenfalls nach dem Begriff „HAUS 7“, gibt aber die Nummer der Zeile zurück, in welcher „HAUS 7“ gefunden wurde. Damit können wir mittels INDEX leicht auf die oder jene Spalte diser Zeile, d.h. in der Tabelle links oder rechts von „HAUS 7“, zugreifen.
Excel kann nicht nur mit Zahlen oder Datum und Zeit-Werten rechnen, sondern auch Text manipulieren.
Wichtigstes Tool im Zusammenahng mit Texten ist sicherlich der Verkettungsoperator & – das kaufmännische &-Zeichen. Im Prinzip funktioniert das wie ein Plus-Zeichen bei Zahlen: zwei Texte werden „addiert“: bei Texten bedeutet das, sie werden hintereinander gehängt, also „verkettet“. So ergibt z.B. =“Monat“ & „Mai“ die neue Zeichenkette „MonatMai“. Wollen wir dazwischen noch ein Leerzeichen, geht das mittels =“Monat“ & “ “ & „Mai“ – zwsichen den beiden Begriffen wird ein Leerzeichen eingefügt…
Gleiches tut die Funktion VERKETTEN – nur halt in Gestalt einer Funktion mit Namen und Klammern: sie reiht Texte aneinander… =VERKETTEN(„Monat“; “ „; „Mai“) ergibt exakt das gleiche wie =“Monat“ & “ “ & „Mai“, auch mit Leerzeichen dazwischen. Ob mit Operator oder Funktion – für Überschriften oder Quellenangaben sind Verkettungen von Zeichen/Texten unerläßlich, schon gar in Zusammenhang mit dynamischen Daten.
Biswseilen braucht man nicht den gesamten Text aus einer Zelle – wie aber kriegt man nur den Anfang oder das Ende? Ganz einfach mit =RECHTS(A1; 6) oder =LINKS(A1; 5): steht z.B. in A1 „Quelle: Statistisches Zentralamt, 2022“ – so ergibt =LINKS(A1; 6) das Wort „Quelle“, damit die linken 6 Stellen, und =RECHTS(A1; 4) die Jahreszahl „2022“, das sind die rechten 4 Stellen.
Kniffliger ist es schon, etwas herauszuholen, das sich im Innern einer Zeichenkette befindet: =TEIL(A1; 22; 10) zieht aus „Quelle: Statistisches Zentralamt, 2022“ das „Zentralamt“ heraus, das sind 10 Zeichen ab Position 22. Allerdings ist das Abzählen eher mühsam, daher wird die Funktion meistens nur in Zusammenarbeit mit anderen Funktionen wie LÄNGE und FINDEN eingesetzt…
Die Funktion LÄNGE zählt die Zeichen eines Textes: =LÄNGE(„EXCEL“) ergibt 5. Für sich allein ist die Funktion LÄNGE nur bedingt interessant, aber in Kombination mit SUCHEN und FINDEN kann man erstaunliche Dinge vollbringen.
FINDEN stellt fest, an welcher Position sich eine bestimmte Zeichenkette inerhalb einer anderen befindet: =FINDEN(„-„; „A/B-TEST“) sucht nach dem ersten Bindestrich und gibt daher die Position 4 zurück.
SUCHEN tut eigentlich beinah das gleiche wie FINDEN – auch hier ergibt =“SUCHEN(„-„; „A/B-Test“) Position 4.
Allerdings ist SUCHEN tolerant, was die Groß- und Kleinschreibung betrifft. Beim Begriff „Haus A1“ würde FINDEN(„A“; „Haus A1“) Position 6, SUCHEN(„A“; „Haus A1“) jedoch Position 2 ergeben. Um mittels Finden korrekt zu suchen, müßte man bei der Vorgabe schon berücksichtigen, ob groß oder klein geschrieben: FINDEN(„A“; „Haus A1“) ergibt Position 6, FINDEN(„a“; „Haus A1“) ergibt Position 2. Mit SUCHEN wird immer Position 2 gefunden, da es für SUCHEN egal ist, ob groß oder klein geschrieben.
Schön ist ja, dass wir z.B. mittels =RECHTS(A1; 4) die Jahreszahl aus „Quelle: Statistisches Zentralamt, 2022“ heraus ziehen können: was aber, wenn Excel sich anschließend weigert, damit zu rechnen? Mit =WERT( RECHTS(A1; 4) ) kann der Text „2022“ in eine Zahl umgewandelt werden: 2022 – sollte Excel das mal nicht von selber begreifen wollen und automatisch machen.
Die Funktion AUSWAHL kann man für die Selektion eines von mehreren Texten verwenden, sie ist aber darauf nicht beschränkt. =AUSWAHL(A1; „Ja“; „Nein“; „Vielleicht“) gibt zurück, je nachdem, was in A1 steht: bei 1 „Ja“, bei 2 „Nein“ und bei 3 „Vielleicht“.
WENN ist eigentlich keine Textfunktion sondern eine LOGISCHE FUNKTION: wenn A dann B sonst C. Also: abhängig von einer Bedingung wird entschieden, ob der erste oder der zweite (der ELSE-)Zweig zurück gegeben wird. =WENN(A1=“Englisch“; „Yes“; „Ja“) wertet aus, ob in Zelle A1 das Wort „Englisch“ steht; falls ja, kommt „Yes“ zurück, falls dort etwas anderes steht (und nicht unbedingt „Deutsch“, sondern irgendetwas anderes), kommt „Ja“ zurück.
Die gezeigten Beispiele stellen nur einen winzigen Teil der Leistungsfähigkeit – und der Anwendungsbereiche – der meisten dieser Funktionen dar. Ihre Mächtigkeit können sie entfalten, wenn sie nicht – wie meistns in den Beispielen oben – auf fixe Texte angewandt werden sondern auf Zellen, in denen Texte stehen.
Die Texte, die von einer Funktion als Input verwendet werden, können selbst wiederum das Ergebnis einer anderen Funktion sein, sodass wir Funktionen hintereinander verketten können.
Auch können Funktionen direkt verschachtelt werden: ein Parameter (Eingabewert) einer Funktion, d.h. jedes der Elemente zwischen den Klammern, kann selbst eine Funktion sein, sodass zuerst die innere Funktion ausgewertet wird und deren Rückgabe dann den Input für die äußere Funktion liefert. Die Funktionen können also ineinander geschrieben werden: mittels =LINKS( „Quelle: Statistisches Zentralamt, 2022“; LÄNGE( „Quelle“) ) spart man sich das Abzählen der Zeichenanzahl von „Quelle“.
Das Verschachteln von Funktionen ineinander sowie das Verketten über mehrere Zellen (das Ergebnis einer Zelle ist der Input für eine weitere Funktion) ermöglichen Anwendungen hoher Komplexität – manchmal sind sie eine Lösung für kompliziertere Probleme.